Amaryllisgewächse |

Die Schönhäutchen (Hymenocallis) stammen aus Südamerika

Rittersterne (Hippeastrum) werden häufig als Amaryllis bezeichnet
Ungefähr 70 Gattungen mit etwa 1000 Arten umfasst die Familie der Amaryllisgewächse, die ihren Ursprung in den warmen gemäßigten und den (sub)tropischen Regionen hat.
Die ausdauernden, ausschließlich krautigen Pflanzen besitzen entweder Zwiebeln oder Wurzelstöcke (Rhizome). Ihre Blätter sind grundständig und parallelnervig und linear bis lanzettlich. Der Blütenschaft trägt eine einzelne endständige oder mehrere, oft doldig angeordnete Blüten. Diese sind zwittrig und bestehen aus sechs Blumenblättern, die oft gleich gestaltet sind. Die 6 Staubblätter stehen in 2 Reihen und sind nach innen geneigt. Der meist unterständige Fruchtknoten ist aus 3 Fruchtblättern verwachsen und besitzt einen Griffel mit 1–3 Narben. Aus den Fruchtknoten bilden sich nach der Bestäubung Kapseln oder Beeren mit meist zahlreichen Samen.
Blütenformel: |
* P3+3 bzw. P(3+3) A3+3 G(3) unterständig |
Amaryllisgewächse enthalten verschiedene giftige Alkaloide, je nach Gattung und Art. Häufig kommen Lycorin, Galanthamin, Narcissin, Crindin oder Tazettin vor. Sie schützen die Pflanzen vor Fraßfeinden und Parasiten. Bei Vergiftungen kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Benommenheit und Schweißausbrüchen kommen, in schweren Fällen zu Krämpfen, Lähmungen, Schädigung der Nieren und Herzversagen.
Neben der bereits erwähnten Amaryllis und den Narzissen existieren viele weitere Zierpflanzen dieser Familie. Dazu zählen Schneeglöckchen, Knotenblumen (Märzenbecher), Klivien, Blutblumen und viele andere mehr.
Unter dem Namen Amaryllis werden zwei verschiedene Zimmerpflanzen gehandelt. Zum einen die „echte Amaryllis", die Belladonnalilie, sowie die „falsche Amaryllis", der Ritterstern, der heute zur Gattung Hippeastrum zählt. Die Namensgleichheit beruht auf einem Relikt aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert, in der die Gattung Amaryllis breiter gefasst wurde. Zur Unterscheidung: Bei der Belladonnalilie erscheinen und verwelken die Blätter vor der Blüte und ihr Schaft ist markig, beim Ritterstern erscheinen sie nach der Blüte und ihr Schaft ist hohl.
Interessantes am Rande
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Die Gifte der Amaryllidaceen-Zwiebeln oder solche im Pflanzensaft können schon bei Berührung schädlich auf die Haut wirken. Besonders bei Gärtnern und Floristen ist die Hautreizung als „Narzissendermatitis" bekannt.
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Die Zwiebel der Belladonnalilie ist so giftig, dass bereits 2–3 g zum Tod führen können. Aus der Pflanze stellten die Ureinwohner Südafrikas ein Pfeilgift her.