Leingewächse |

Blüten und Knospen des Echten Leins

Weiße Kulturform des Echten Leins
Die ca. 15 Gattungen mit ungefähr 250 Arten zählende, hauptsächlich in den gemäßigten Zonen beider Hemisphären vorkommenden Familie besteht aus Kräutern, Sträuchern oder seltener Bäumen mit meist wechselständigen, sitzenden, einfachen und meist ganzrandigen Blättern.
Die in Rispen, Trauben oder Wickeln stehenden, radiärsymmetrischen und zwittrigen Blüten sind 4- bis 5-zählig, wobei die Kelch- und Kronblätter am Grund verwachsen sein können. Die 4, 5, 10 oder seltener 15 Staubblätter sind stets am Grund röhrig miteinander verwachsen. Kommen 10 oder 15 Staubblätter vor, sind einige (meist 5) davon steril (Staminodien). Der oberständige Fruchtknoten ist aus 2–5 Fruchtblättern verwachsen und besitzt analog dazu 2–5 freie oder am Grund verbundene Griffel. Die Früchte sind Kapseln oder Stein- bzw. Nussfrüchte.
| Blütenformel: |
| * K4–5 bzw. K(4–5) C4–5 bzw.
C(4–5) A(4, 5, 10, (15)) G(2–5) oberständig |
Heterostylie
Innerhalb der Linaceae gibt es Arten, deren Blüten bei verschiedenen Pflanzen unterschiedlich lange Griffel bzw. Staubblätter ausbilden. Es existieren Blüten, bei denen die Staubblätter länger als die Griffel oder die Griffel länger als die Staubblätter sind. Kommen diese beiden Formen vor, spricht man von Distylie.
Von Tristylie spricht man, wenn Formen auftauchen, bei denen die Griffel und Staubblätter zusätzlich mittelhohe Positionen einnehmen. Di- und Tristylie bezeichnet man zusammenfassend als Heterostylie. Sind die Blüten einer Art im Hinblick auf die Griffel und Staubblätter alle gleich gestaltet, handelt es sich um homostyle Arten.
Systematik
Die Linaceae werden in 2 Unterfamilien eingeteilt: Die Linoideae, die ausschließlich Kapselfrüchte ausbilden und die meist verholzten Hugenioideae, die Stein- und Nussfrüchte produzieren.