Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Sauerkleegewächse

Oxalis stricta, Aufrechter Sauerklee

Die Blüten der Sauerkleegewächse sind häufig 5-zählig und die Blätter meist 3-zählig gefingert


Oxalis tetraphylla, Glücksklee

Oxalis tetraphylla besitzt 4-zählig gefingerte Blätter und rote Blüten

 

Oxalidaceae R. Brown: Der Sauerklee (Oxalis) stellt die Typusgattung dieser relativ kleinen Familie dar, die nur 5–8 Gattungen, je nach Autor, mit insgesamt etwa 800 Arten zählt.

Die weltweit vertretene Familie, deren Artenzahl in tropischen und subtropischen Gebieten am höchsten ist. Vornehmlich handelt es sich um einjährige bis ausdauernde Kräuter, es kommen aber auch Bäume und Sträucher vor. Manchmal sind kleine Nebenblätter vorhanden. Die gefiederten oder gefingerten, ganzrandigen Blätter sind quirlförmig oder wechselständig angeordnet und werden nachts oft zusammengefaltet.

Die Blüten stehen einzeln oder sind in doldigen oder traubigen Blütenständen organisiert. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten bestehen aus 5 feien oder am Grund verwachsenen Kelch- und Kronblättern. Die 10 Staubblätter stehen in 2 Kreisen und sind meist an der Basis miteinander verwachsen. Der oberständige Fruchtknoten besteht aus 5 fast freien oder verwachsenen Fruchtblättern und trägt 5 Griffel. Aus ihm bildet sich nach erfolgreicher Bestäubung eine Kapsel- oder Beerenfrucht. Die Samen sind bei einigen Gattungen mit einem Turgeszenzschleudermechanismus ausgestattet.

Blütenformel meist:
* K5 bzw. K(5) C5 bzw. C(/5) A5+5 bzw. A(5+5) G(5) oberständig

Sauerkleegewächse haben etwas mit Mimosen gemeinsam: An der Basis der Blattstiele und am Grund der Fiederblättchen befinden sich Gelenke, die über Zelldruck (Turgordruck) gesteuert werden und relativ schnelle (wenige Minuten) Bewegungen ermöglichen. Bei verschiedenen äußeren Reizen werden die Blattstiele und Fiedern durch Änderung des Turgordrucks in den Gelenken nach oben oder unten geklappt. Diese Bewegungen als Antwort auf Reize werden Nastien genannt. So reagieren die Sauerkleegewächse auf Dunkelheit (Nyktinastie), Überbelichtung (Photonastie), auf Erschütterung (Seismonastie) und auf mechanische Reize (Thigmonastie).

Viele Oxalidaceen enthalten Oxalsäure. Die Säure wurde zuerst aus Sauerklee (Oxalis) isoliert und trägt deshalb auch den Namen Kleesäure. Sie liegt in den Pflanzen gelöst als Kaliumoxalat und in kristalliner Form als Calciumoxalat vor. Oxalsäure ist in größeren Mengen giftig, da es Calciumionen im menschlichen Körper abfängt.

Interessantes am Rande