Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Flohkräuter

Pulicaria dysenterica, Großes Flohkraut

Die Zungenblüten der Flohkräuter können fehlen
oder sind sehr schmal, ähnlich wie beim Alant (Inula)

 

Pulicaria Gaertn.: In Linnés Species Plantarum von 1753 sind die Flohkräuter noch unter Inula (Alant) aufgeführt. 1791 etablierte Joseph Gärtner (1732–1791) in seinem zweibändigen Werk De fructibus et seminibus plantarum die Gattung Pulicaria, deren Namen er aus Linnés Inula pulicaria generierte.

Flohkräuter unterscheiden sich vom Alant durch den Pappus (Flughaare), der den Früchten aufsitzt. Beim Alant besteht er nur aus einem einzigen Kreis, während die Flohkräuter zwei Pappuskreise besitzen, wobei der äußere aus häutigen Schuppen besteht.

Der wissenschaftliche Name leitet sich von lat. Pulex (gen. Pulicis) ab, was sich auf Flöhe bezieht und woraus sich auch der deutsche Name entwickelt hat. Die Kräuter sollen bei Mensch und Tier Flöhe und Zecken fernhalten, wenn sie mit der frischen Pflanze eingerieben werden.

Die etwa 85 Arten zählenden Flohkräuter sind in Eurasien und Nordafrika beheimatet. Eine Art ist nach Nordamerika verschleppt worden. Es handelt sich um einjährige bis ausdauernde Kräuter sowie um Sträucher und Halbsträucher. Die Blätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet, die zur Blütezeit oft fehlt, sowie wechselständig an der Sprossachse. Die einfachen, meist sitzenden Blätter sind ganzrandig, gezähnt oder gesägt.

Die strahligen oder strahlenlosen Blütenkörbe stehen in rispigen, schirmrispigen oder traubigen Köpfchenständen. Der Körbchenboden ist flach, glatt oder leicht grubig und ohne Spreublätter. Die halbkugelige oder glockenförmige Hülle besteht aus 2–4 oder mehr Kreisen mehr oder weniger gleichgestalteter, locker schuppenförmig angeordneter, linealischer Hüllblätter, die zur Fruchtzeit manchmal zurückgebogen sind.

Die 10 bis zu über 60 Strahlenblüten, falls vorhanden, sind weiblich, gelb und können in mehreren Kreisen stehen. Die 2- bis 5-zähnigen Zungen können sehr kurz sein oder über 1 cm lang werden. Die 9 bis zu über 150 zentralen Scheibenblüten sind 5-zähnig, gelb und zwittrig.

Nach Selbst- oder Insektenbestäubung bildet sich eine 1–2,5 mm lange, ellipsoide, leicht vierkantige, nicht abgeflachte, oft an der Spitze verengte und drüsige, behaarte Nussfrucht (Achäne), an der Spitze mit einem inneren Kreis aus 10–20 leicht bärtigen, manchmal abgeflachten Borsten und einem äußeren aus napfförmig angeordneten, manchmal miteinander verwachsenen, sehr kurzen Schuppen.

Blütenformel oft:
↓ K=Pappus C(5) A0 G(2) unterständig bzw.
* K=Pappus [C(5) A5(verklebt)] G(2) unterständig

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande