Schaumkressen |

Blütenstand von Arabidopsis thaliana – am freipräparierten Kronblatt erkennt man die für viele Kreuzblütler typische Gliederung in einen schmalen Nagel und einer breiteren Platte

Blütenstand von Arabidopsis arenosa
Die gültige Beschreibung von Arabidopsis stammt von Gustav Heynhold. 1842 beschrieb er die „Schaafkresse" in der Flora von Sachsen.
Nur etwa 10 Arabidopsis-Arten sind bekannt. Beheimatet sind sie in ganz Europa und in einigen Teilen Asiens, wo sie bis in die Gebirgsstufen vordringen können. Arabidopsis lyrata ssp. lyrata hat, neben der inzwischen weltweit vertretenen A. thaliana, sogar den Weg bis nach Amerika geschafft.
Arabidopsisarten sind einjährige bis ausdauernde Pflanzen, manchmal mit Ausläufern. Der aufrechte oder liegende Stängel ist am Grund oft verzweigt. Im unteren Teil ist der Stängel oft mit einfachen oder gegabelten Haaren versehen. Die Grundblätter sind rosettig angeordnet, sie sind ganzrandig, gezähnt oder gelappt. Die Stängelblätter sind gestielt oder sitzend, ganzrandig oder gezähnt.
Die Blüten stehen in einer Traube, die Blütenstiele weisen nach oben oder stehen waagerecht vom Stängel ab. Die Kronblätter sind weiß bis violett und mehr oder weniger in Nagel (schmal) und Platte (breit) gegliedert. Der Griffel ist sehr kurz oder völlig zurückgebildet. Sechs Staubblätter sind vorhanden, zwei etwas kürzer als die anderen. Die länglichen Kelchblätter sind aufrecht oder abstehend und können fein behaart sein. Die Frucht ist eine sich mit einem Spalt öffnende, abgeflachte Schote mit häutigen Schalen. Sie entlässt zahlreiche Samen, die länglich, rund oder abgeflacht sind.
Die Blüten bestäuben sich selbst oder werden von kurzrüssligen Insekten besucht.
Blütenformel: |
·|· K4 C4 A2+4 G(2) oberständig |
Bedeutung der Artnamen
- arenosa: lat. arenosus = sandig
- thaliana: zurückgehend auf den Erstbeschreiber Johann Thal (1542–1588)
Interessantes am Rande
Die Gattung Arabidopsis wurde um die Jahrtausendwende wissenschaftlich überarbeitet, wobei viele Arten in andere Gattungen überführt wurden. Die ehemalige Gattung Cardaminopsis wurde komplett in Arabidopsis integriert.
Nicht nur akustisch ähneln Schaumkressen den Schaumkräutern, sie können auch optisch miteinander verwechselt werden. Letztere besitzen jedoch gefiederte Blätter und keine abgeflachten Schoten.
Schaumkressen sind ungiftig und essbar.