Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Wiesen-Schaumkraut

Cardamine pratense, Wiesen-Schaumkraut, Blüte

Die Blüten des Wiesen-Schaumkrauts sind leicht dunkel geädert

 

Cardamine pratensis Linné: Das Wiesen-Schaumkraut wurde bzw. wird heute noch in der Naturheilkunde und in der Küche verwendet. Im Emsland sind die Pflanzen noch ziemlich häufig, in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt stehen sie bereits auf der Roten Liste.

Wenn man sie als Heil- oder Gewürzpflanze nutzen möchte, möge man darauf achten, nur kleine Mengen aus der Natur zu entnehmen, oder besser noch, die Pflanzen im eigenen Garten anzubauen.

Mit der Kultivierung im Kräutergarten tut man etwas für den Umweltschutz und kann die Pflanzen nach Herzenslust zu Genuss- oder Heilzwecken verwenden. Dazu sammelt man ab Mitte Juni einige Schoten und erntet die Samen. Da das Wiesen-Schaumkraut ein Kaltkeimer ist, muss man es schon im Winter in den Garten säen und mit etwas Erde abdecken. Der Platz sollte feucht gehalten werden und darf gerne im Halbschatten liegen.

Das Wiesen-Schaumkraut soll gegen Rheuma, Ausschläge, Anämie und Wassersucht helfen, für Magen und Nieren anregend sein, und stärkt die Abwehrkräfte durch Vitamin C. Dazu wird von April bis Mai das frische Kraut geerntet, zerdrückt, und ausgepresst, dann nehme man dreimal täglich einen Esslöffel des Safts.

Für einen Tee gibt man 8 Teelöffel zerkleinertes, frisches Kraut in eine 1 Liter fassende Teekanne, überbrüht es mit heißem Wasser und lässt es 10 min ziehen. Ungefähr 3 Tassen am Tag sind genug, zuviel davon soll den Magen und die Nieren reizen.

Cardamine pratense, Wiesen-Schaumkraut

Das Wiesen-Schaumkraut kann in Wiesen
wie weißer Schaum wirken 

 

Zur äußerlichen Anwendung bei Rheuma, tränkt man ein Tuch mit dem Tee und legt es auf die betroffenen Gelenke.

Die Pflanzen dürfen nicht getrocknet werden, sonst verlieren sie ihre Heilwirkung.

Die jungen Blätter der Schaumkräuter, speziell die des Wiesenschaumkrauts, eigenen sich zum Würzen von Salaten, Suppen, Kräuterquark oder -butter. Schaumkräuter sind mit Kressen recht nah verwandt und schmecken ähnlich.

Historische Veröffentlichungen

Die erste Abbildung von C. pratensis findet sich in Otto Brunfels‘ Herbarum vivae eicones ad naturae imitationem (1532) unter dem Namen "Gauchblüm".

Leonhart Fuchs (1501–1566) schrieb über die „Gauchblum", sie wurde von den Griechen und Lateinern Hiberis, Lepidium minus und Nasturtium sylvestre genannt. Den Namen habe sie entweder daher, dass sie viele, die es nicht kennen, zu Gauchen (Narren) mache, oder es läge an dem weißen Schaum an den Stängeln, den, wie viele meinen würden, der „Guckgauch" (Kuckuck) darauf werfe.

Der Gattungsname Cardamine für das Wiesen-Schaumkraut tritt zuerst bei Matthaeus Lobelius 1576 auf (Plantarum seu Stirpium Historia).