Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Besenrauken

Descurainia sophia, Gewöhnliche Besenrauke

Besenartiger Wuchs von Descurainia sophia


Descurainia sophia, Gewöhnliche Besenrauke, Fruchtstand

Blüten- und Fruchtstände des Sophienkrauts

 

Descurainia Webb & Berthel.: Descurainia sophia, die Typusart der Gattung, wurde 1753 von Linné unter der sehr ähnlichen Gattung Sisymbrium (Rauken) beschrieben. 1836 etablierten Philip Barker Webb (1793–1854) und Sabin Berthelot (1794–1888) im 3. Band ihres berühmten Werks Histoire Naturelle des Îles Canaries die Gattung Descurainia, die sie zu Ehren des französischen Botanikers François Descurain jr. (1658–1740) benannten. Den deutschen Namen erhielt die Gattung aufgrund des sparrigen Wuchses vieler Vertreter, der an einen Reisigbesen erinnert.

Die 80 Arten zählende, in Eurasien, Nordafrika und ganz Amerika vertretende Gattung besteht aus einjährigen bis ausdauernden, in unterschiedlicher Ausprägung behaarten Kräutern oder Sträuchern. Die aufrechten bis liegenden Stängel sind einfach oder verzweigt. Die Blätter sind 2- bis 3-fach gefiedert oder fiederschnittig, mit länglichen bis linealischen, gestielten oder sitzenden Abschnitten. Die meist rosettig angeordneten, gestielten Grundblätter sind zur Blütezeit oft bereits verwelkt. Die wechselständig angeordneten, gestielten oder sitzenden Stängelblätter nehmen nach oben hin an Größe ab und sind weniger stark zerteilt als die unteren Blätter.

Die kleinen, gelben oder weißlichen, vierzähligen, zwittrigen Blüten stehen in zur Fruchtzeit oft verlängerten Trauben. Die Kelchblätter sind aufrecht oder abstehend. Die verkehrt eiförmigen oder spatelförmigen, kurz oder ungenagelten Kronblätter sind so lang wie bzw. länger oder kürzer als der Kelch, selten fehlen sie. Die 6 Staubblätter, die meist nicht aus der Krone ragen, besitzen gelbe Staubbeutel.

Nach Selbst- oder Insektenbestäubung bilden sich aus dem oberständigen Fruchtknoten linealische, keulen- oder spindelförmige, längliche oder elliptische, oft aufwärtsgebogene Schotenfrüchte, die von unten nach oben oder seltener von oben nach unten aufspringen. Die beiden Klappen tragen einen mehr oder weniger deutlichen Mittelnerv. Die kleinen, länglichen, gelblichen oder rotbraunen Samen verschleimen bei Nässe an der Oberfläche und können so durch Tiere verbreitet werden.

Blütenformel:
·|· K4 C4 A2+4 G(2) oberständig

Historische Veröffentlichungen

Leonhart Fuchs (1501–1566) betrachtete den „Welsamen" (Descurainia sophia) als ein Geschlecht des Wermuts und würde auf Latein Seriphium genannt. Er besäße feine Zinken und Äste, produziere viele Samen, sei bitter und stark duftend. Fuchs schrieb der Besenrauke die gleichen Heilwirkungen zu wie dem Wermut.

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande