Sandkräuter |

Arenaria serpyllifolia - das Thymianblättrige Sandkraut

Fruchtender Spross des Thymianblättrigen Sandkrauts
Bis zu 300 Arten oder mehr umfasst die Gattung der Sandkräuter. Die meisten kommen in den gemäßigten bis kalten Zonen der nördlichen Erdhalbkugel vor, wenige in Südamerika oder Afrika.
Bei Arenaria handelt es sich um einjährige bis ausdauernde Kräuter oder Halbsträucher. Die Stängel sind aufrecht bis kriechend. Die gegenständigen Blätter sind linealisch, elliptisch, lanzettlich oder rundlich, aber stets einfach und ganzrandig.
Die in lockeren Blütenständen (Dichasien oder Wickel) einzeln oder zahlreich stehenden, kleinen, meist weißen Blüten besitzen meist 5 ungeteilte Kronblätter, die bei einigen Arten völlig fehlen können. Die Kelchblätter sind meist grün und nicht miteinander verwachsen.
Staubblätter sind 2, 3, 4, 5, 8 oder 10 vorhanden, meistens jedoch 10. Auch die Zahl der Griffel ist von Art zu Art verschieden: 2, 3, 4 oder 5 können vorkommen. Der oberständige Fruchtknoten besteht aus 3 oder 5 miteinander verwachsenen Fruchtblättern, aus denen sich eine Kapselfrucht bildet, die mit 6 oder 10 Zähnen aufspringt und 1–35 nierenförmige oder rundliche Samen entlässt.
Die Sandkräuter werden 10 verschiedenen Untergattungen zugeordnet: Leiosperma, Dicranilla, Porphyrantha, Arenaria, Arenariastrum, Eremogone, Dolophragma, Solitaria, Odontostemma und Eremogoneastrum. Die größte Untergattung ist Odontostemma mit etwa 65 Arten. Arenaria serpyllifolia zählt zur Subgenus Arenaria.
| Blütenformel: |
| * K5 C0–5 A2–8 oder 10 G(3) oder (5) oberständig |
Historische Veröffentlichungen
Leonhard Fuchs (1501–1566) schreibt über das „Kleinvogelkraut" (Arenaria serpyllifolia): Es habe übermäßig kleine Stängelchen und Blättchen, fast dem Thymian gleich, den man auch Welschen Quendel nenne. Die Blüten seien weiß, die Samen gelb, in kleinen runden Knöpfchen oder Täschchen verschlossen.
In Wasser gekocht und getrunken solle das Kraut gegen Fieber helfen, deswegen würde es auch von vielen „Fieberkraut" genannt.
Bedeutung des Artnamens
- serpyllifolia: lat. serpyllifolius = thymianblättrig
Interessantes am Rande
- Das Thymianblättrige Sandkraut stellt keine hohen Ansprüche an den Boden. Zwar würde es auch an nährstoffreicheren Standorten wachsen, wird dort aber in erster Linie von der Gewöhnlichen Vogelmiere verdrängt.