Nelkengewächse |

Blüte der Heide-Nelke

Blüten des Acker-Hornkrauts
Warum die Gewürznelke den Nelken ihren Namen gab, ist nicht sicher überliefert. Zum einen könnte es an dem Duft der Nelken liegen, zum anderen an der Form der Blüten. Die Gewürznelke besitzt Ähnlichkeit mit den Knospen von Dianthus.
Das Wort „Nelke" stammt ab von „Nagel" bzw. „Nägele". Diese Bedeutung ist noch in dem Schlaflied „Guten Abend, gute Nacht" überliefert:
„Guten Abend, gute Nacht, mit Rosen bedacht,
mit
Näglein besteckt, schlüpf unter die Deck‘."
Zum Schutz vor bösem Zauber und Krankheiten wurden um 1800 die Kissen von kleinen Kindern mit Gewürznelken besteckt.
Die fast 90 Gattungen mit 2300 Arten bestehen hauptsächlich aus einjährigen bis ausdauernden Kräutern und sind weltweit, besonders in den gemäßigten Zonen verbreitet.
Die Stängelknoten sind oft verdickt, die Blätter meist kreuzgegenständig und immer ganzrandig, ungeteilt und länglich, oft stängelumfassend. Das Dichasium ist ein typischer Blütenstand der Nelkengewächse. Einige Arten besitzen nur einen einfachen Blütenkreis, vermutlich ist er durch Reduktion der Kronblätter entstanden, denn bei einigen Arten finden sich statt der Kronblätter fadenförmige Blütenorgane.
Ursprünglich ist wahrscheinlich eine fünfzählige Blüte mit Kelch und Krone, 2 × 5 Staubblättern und einem Stempel aus fünf verwachsenen Fruchtblättern. Die Kronblätter sind oft in einen schmalen „Nagel" und eine breite „Platte" unterteilt, die in der Mitte tief eingeschnitten sein kann. Die Zahl der Griffel und Narben spiegelt die Zahl der verwachsenen Fruchtblätter wieder.
| Blütenformel: |
| * K5 oder K(5) C0–5 A5+5 G(5–2) oberständig |
Einige Gattungen sind sekundär zweihäusig geworden, bei einigen entwickeln sich zuerst die männlichen, später die weiblichen Blütenorgane, wodurch Selbstbestäubung verhindert wird. Die Früchte sind oft Kapseln, die oberseits mit Zähnen aufspringen.
Systematik
Die Caryophyllaceae werden in drei Unterfamilien aufgeteilt:
1. Alsinoideae: Die Kelchblätter sind frei, die Kronblätter einfach oder wenn geschlitzt, dann nicht bis über die Mitte hinaus. Nebenblätter fehlen. Typische Vertreter sind die Hornkräuter, Sternmieren, Mieren, Nabelmieren und das Sandkraut.
2. Silenoideae: Die Kelchblätter sind verwachsen, die Kronblätter oft mit Nebenkrone. Nebenblätter fehlen. Typische Vertreter sind die Leimkräuter, das Seifenkraut oder die Kartäusernelke.
3. Paronychioideae: Kronblätter häufig fehlend, Blätter manchmal wechselständig und oft mit Nebenblättern. Typische Vertreter sind das Kahle Bruchkraut und die Spark- (Spörgel-) Arten.
Interessantes am Rande
Sehr viele Zierpflanzen stammen aus der Familie der Caryophyllaceae.
Zur Ordnung der Caryophyllales (Nelkenartige) gehören so unterschiedliche Familien wie die Knöterichgewächse, Kakteengewächse und Sonnentaugewächse.