Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Nabelmieren

Moehringia trinervia, Dreinervige Nabelmiere

Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)

Moehringia trinervia, Dreinervige Nabelmiere, Blüte

Die Blüten der Nabelmieren sind 4- oder 5-zählig

 

Moehringia Linné: Während Linné 1753 nur eine einzige Art in der von ihm etablierten Gattung aufführte (Moehringia mucosa), zählte er die restlichen mitteleuropäischen Arten zu der nah verwandten Gattung Arenaria (M. trinervia und M. ciliata). Erst Joseph Philippe De Clairville stellte sie 1811 in seinem Werk Manuel d‘herborisation en Suisse et en Valais zu Moehringia.

Linné benannte die Gattung nach dem Mediziner und Biologen Paul Heinrich Gerhard Möhring, mit dem er korrespondierte. Der deutsche Name bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Blüten mit den Mieren (Minuartia) und auf die Samen, die am Nabel ein weißes, gefranstes Anhängsel (Elaiosom) besitzen, das von Ameisen gefressen wird, die die Samen dadurch verbreiten.

Die um die 25 Arten zählenden Nabelmieren kommen in den gemäßigten Zonen der nördlichen Erdhalbkugel vor. Es handelt sich um einjährige bis ausdauernde Kräuter, oft mit schlanken Pfahlwurzeln oder Rhizomen. Die einfachen oder verzweigten Stängel können kriechend, aufsteigend oder aufrecht sein. Die gestielten oder sitzenden, gegenständigen Blätter sind am Grund nicht miteinander verbunden. Die lanzettliche bis breitovale Spreite zeigt 1–7 Blattnerven.

Die zwittrigen, 4- bis 5-zähligen Blüten stehen solitär oder sind in lockeren, wenigblütigen end- oder seitenständigen, zymösen Blütenständen versammelt. Die weißen Kronblätter sind nicht genagelt und ganzrandig. Die freien, grünen, krautigen Kelchblätter sind oval und besitzen einen weißen Hautrand. Staubblätter sind meist 10, gelegentlich 8 vorhanden. Der oberständige Fruchtknoten trägt meist 2–3 Griffel.

Nach Selbst- oder Insektenbestäubung (meist Fliegen) bilden sich breitovale bis rundliche Kapselfrüchte, die sich mit meist 6 zurückrollenden Zähnen öffnen und 2–6 schwarzrote, glatte, glänzende, oft nierenförmige Samen entlassen.

Blütenformel meist:
* K4–5 C4–5 A10 oder A8 G(2–3) oberständig

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande