Spark, Spergel, Spörgel |

Blüte
des Acker-Sparks (Spergula
arvensis)

Fruchtkapsel
und drüsenhaariger Kelch des Acker-Sparks
(Spergula
arvensis)

Habitus des Acker-Sparks. Nach der Anthese (dem Aufblühen) werden die Blütenstiele zurückgeschlagen
Die Herkunft des wissenschaftlichen Namens ist nicht vollständig geklärt. Evtl. entstand er aus dem provenzalischen Wort „Espargula“ für eine Pflanze, bei der man nicht sicher ist, ob damit Spargel oder Glaskraut gemeint war. Falls es sich auf Spargel bezieht, kann man tatsächlich eine augenscheinliche Gemeinsamkeit zum Spark feststellen: Die scheinbar quirlständig angeordneten Stängelblätter.
Botanisch gesehen besteht jedoch ein großer Unterschied: Beim Spark entsteht der Eindruck durch beidseitig in den Blattachseln sprießende Blattbüschel, beim Spargel handelt es sich nicht einmal um Blätter, sondern um Phyllokladien – Seitensprosse, die Blattfunktionen übernommen haben.
Die deutschen Bezeichnungen „Spergel“ und „Spörgel“ entwickelten sich aus dem wissenschaftlichen Namen, wogegen es für „Spark“, was hauptsächlich in Norddeutschland verwendet wird, keine eindeutige Erklärung gibt. Angeblich existiert ein niederdeutsches Wort „spark“, was „trocken“ bedeuten soll und sich auf den Standort bestimmter Arten beziehen könnte. Im Bernburgischen (Sachsen-Anhalt) bedeutet „spaak“ tatsächlich „ausgetrocknet“.
Die nur 6 Arten zählende Gattung Spergula ist in der mediterranen Region sowie in den gemäßigten Zonen Eurasiens verbreitet, Spergula arvensis hat sich jedoch über alle Kontinente verbreiten können.
Es handelt sich um einjährige oder ausdauernde Kräuter mit schlanken Pfahlwurzeln und niederliegenden, aufsteigenden oder aufrechten, an der Basis meist stark und weitläufig verzweigten, runden oder kantigen Stängeln. Die kreuzgegenständigen, linealischen bis fädlichen, einfachen, ganzrandigen, manchmal fleischigen, sitzenden Blätter erscheinen durch beidseitig in den Achseln sprießende Blattbüschel quirlständig. Es werden 4 freie, kurze, häutige, weiße, eiförmige bis dreieckige Nebenblätter pro Knoten gebildet.
Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten stehen endständigen, dichten bis lockeren, zymösen Blütenständen. Sie besitzen 5 weiße, ganzrandige Kronblätter, 5 hautrandige Kelchblätter, 5–10 Staubblätter und 5 Griffel, deren Narben an der Innenseite herablaufen. Die langen Blütenstiele sind häufig zurückgeschlagen.
Nach Nach Selbst- oder Insektenbetäubung bildet sich aus dem oberständigen Fruchtknoten eine eiförmige bis rundliche Kapsel die sich mit 5 Klappen öffnet und bis zu 25 schwärzliche, meist geflügelte, runde bis linsenförmige, leicht abgeflachte Samen entlässt.
Blütenformel: |
* K5 C5 A5 oder A5–10 G(5) oberständig |
Die ähnliche Gattung Spergularia besitzt an der Basis miteinander verbundene Nebenblätter, 3 Griffel, sich mit 3 Klappen öffnende Früchte sowie Blattbüschel, die nur auf einer Seite der Blattachseln ausgebildet werden.
Bedeutung der Artnamen:
- arvensis: lat. arvensis = zum Acker gehörend
- morisonii: nach dem schottischen Arzt und Botaniker Robert Morison (1620–1683)
Interessantes am Rande
Spergula arvensis ssp. maxima sowie Spergula arvensis ssp. sativa werden gelegentlich als genügsame Viehfutterpflanzen auf Feldern kultiviert.
Spergula arvensis ist auch für Menschen genießbar: junge Triebe können als Gemüse gekocht oder roh in Salaten verzehrt werden, die Samen können zu Mehl verarbeitet werden.