Sonnentaugewächse |

Blatt
des
Rundblättrigen Sonnentaus mit klebrigen Tentakeln.
Der Blattstiel ist bei dieser Art behaart
Die aus nur 3 Gattungen (Wasserfalle (Aldrovanda), Venusfliegenfallen (Dionaea) und Sonnentau (Drosera)) bestehenden, auf allen Kontinenten anzutreffenden Sonnentaugewächse beinhalten um die 200 Arten.
Dabei handelt es sich um einjährige bis ausdauernde, insektivore (insektenfressende), terrestrische Kräuter, seltener um verholzte oder kletternde Pflanzen oder um Wasserpflanzen (Aldrovanda vesiculosa). Die Bewurzelung kann rhizomartig oder knollig sein bzw. fehlen (Aldrovanda vesiculosa). Manche Sonnentau-Arten bilden eine Pfahlwurzel aus.
Die meist einfachen, ganzrandigen und meist gestielten Blätter stehen meist in einer grundständigen Rosette, oder sind wechsel- oder quirlständig (Aldrovanda vesiculosa). Bei Drosera sind die Blätter mit klebrigen Drüsenhaaren versehen und rollen sich nach dem Beutefang meist ein. Bei Dionaea und Aldrovanda sind die Blätter mit sensiblen Fühlborsten ausgestattet. Bei Berührung schließt sich das Blatt ähnlich einem Fangeisen.
Die strahligen, meist 4- bis 5-zähligen, zwittrigen Blüten sind meist in Wickeln versammelt, selten stehen sie einzeln oder in Trauben. Häufig sind die Kelchblätter am Grund miteinander verwachsen. Meist sind 4–5 Staubblätter vorhanden, seltener bis zu 20. Der oberständige Fruchtknoten besteht meist aus 2–5 miteinander verwachsenen Fruchtblättern und trägt einen, zwei oder 3–5 manchmal basal verwachsene Griffel mit einfacher oder zweispaltiger Narbe. Nach Selbst- oder Insektenbestäubung bilden sich Kapselfrüchte, die einige bis viele Samen beinhalten.
Blütenformel meist: |
* K4–5 bzw. K(4–5) C4–5 A4–5 G(2–5) oberständig |
Das Taublatt (Drosophyllum lusitanicum), das lange zu den Droseraceae zählte, befindet sich heute in einer eigenen Familie (Drosophyllaceae, Taublattgewächse) mit nur einer Gattung und einer Art.
Interessantes am Rande
Die Blütenstände der Sonnentaugewächse stehen auf sehr langen Stielen, sodass mögliche Bestäuber nicht in die Nähe der Fallen gelangen.
Bei der Wasserfalle (Aldrovanda vesiculosa) liegen die Fangblätter, die ähnlich wie die der Venusfliegenfalle aufgebaut sind, unter Wasser. Ihre Beute sind vornehmlich Wasserflöhe. Die Blüte befindet sich auf einem langen Stiel oberhalb der Wasseroberfläche.
Die Droseraceae entziehen ihren Beutetieren hauptsächlich Stickstoff, was es ihnen erlaubt, auf nährstoffarmen Böden, z. B. in Moor- und Sumpfgebieten, wachsen zu können.