Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Leimkräuter, Lichtnelken

Silene vulgaris, Taubenkropf-Leimkraut

Blüten des Taubenkropf-Leimkrauts (Silene vulgaris)


Silene armeria, Nelken-Leimkraut, Blütenstand

Blütenstand des Nelken-Leimkrauts (Silene armeria)

 

Silene Linné: Der Gattungsname bezieht sich entweder auf gr. Selas (Licht) oder auf gr. Selene (Mond). Beides kann zutreffen, da einige Arten bevorzugt im hellen Sonnenlicht stehen und/oder ihre Blüten erst abends bzw. nachts öffnen.

Eine andere Deutung wäre eine Ableitung aus der griechischen Mythologie: Silen war der Erzieher und Begleiter des Weingottes Dionysos. Er wird in der Kunst als ständig betrunken, dickbäuchig und glatzköpfig dargestellt, was sich auf die oft bauchigen Kelche der Leimkräuter beziehen könnte.

„Leimkräuter" heißen die Pflanzen wegen den im oberen Bereich oft anzutreffenden Drüsenhaaren. Einige Vertreter der Gattung versehen ihre Blütenbesucher dadurch mit Sekret, an dem die Pollen haften bleiben.

Da einige Silene-Arten an lichtexponierten Standorten wachsen, nennt man sie auch „Lichtnelken".

Die etwa 500 Arten umfassende Gattung besteht aus einjährigen bis ausdauernden, behaarten, manchmal klebrig behaarten Kräutern. Die Blätter sind ganzrandig und gegenständig. Die weißen, creme- oder rosafarbenen bzw. roten Blüten sind zwittrig, bei einigen Arten eingeschlechtlich.

Ihre an der Spitze eingeschnittenen Kronblätter sind in „Nagel" (schmal, Basis) und „Platte" (breit, Spitze) gegliedert, dazwischen, an der Oberseite, befinden sich kronblattartige Zipfel, die sog. Nebenkrone. Die Blüten besitzen 10 Staubblätter und 3–5 Griffel. Der Kelch ist aus 5 Kelchblättern zu einer Röhre verwachsen und manchmal aufgeblasen. Die Fruchtkapseln öffnen sich mit 6 oder 10 Zähnen.

Blütenformeln:
♂ * K(5) C5 A10
♀ * K(5) C5 G(5) oberständig
zwittrig: * K(5) C5 A10 G(3–5) oberständig

Bedeutung der Artnamen

Interessantes am Rande