Taubenkropf-Leimkraut |



Teilblütenstand, Blüte, Kelch und Blätter des Taubenkropf-Leimkrauts
| Silene
vulgaris
ssp. vulgaris
(Moench) Garcke: |
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| Blütezeit: | Mai–September |
| Höhe: | 20–70 cm |
| Blüten: | zwittrig, männlich
oder weiblich, radiärsymmetrisch bis leicht zygomorph, Ø 15–20 mm, Staubblätter: 10, Griffel: 3 |
| Kronblätter: | 5, weiß, tief zweilappig, ca. doppelt so lang wie der Kelch |
| Kelchblätter: | 5, hell rosafarben bis weiß oder hellgrün, röhrig verwachsen |
| Stängelblätter: | gegenständig, oval bis breit oval, sitzend |
| Grundblätter: | gestielt, breit eiförmig |
Pflanze ausdauernd, krautig, kahl, mit starker, verholzter und verzweigter Pfahlwurzel.
Stängel aufsteigend bis aufrecht, kahl, graugrün, dünn, rund, an der Basis und im Bereich des Blütenstands verzweigt.
Grundblätter gestielt, breit eiförmig, mit deutlichem Mittelnerv.
Stängelblätter graugrün bereift, gegenständig, sitzend bis fast stängelumfassend, einfach, ganzrandig, spitz oder zugespitzt, nach oben hin an Größe abnehmend. Die unteren oval bis breit oval mit deutlichem Mittelnerv, an der Basis verbunden, die oberen breit lanzettlich oder lanzettlich.
Blüten weißlich, meist nickend, zwittrig, männlich oder weiblich, manchmal kommen zwittrige und weibliche Blüten an derselben Pflanze vor (= gynomonözisch) oder zwittrige und männliche (andromonözisch). Blütenstände (Thyrsen oder Dichasien) reichblütig (10–50, seltener 1–3 Blüten), meist einseitswendig.
Kronblätter ca. 12 mm lang genagelt, Platte ca. 7 mm lang, verkehrt eiförmig, gekerbt bis tief 2-lappig, selten wird eine kleine Nebenkrone ausgebildet.
Kelch 9–20 mm lang, zu einer aufgeblasenen Röhre verwachsen, rosafarben, weißlich oder grünlich, kahl, mit 20 vernetzten, etwas dunkleren Venen, 5-zähnig, Zähne breit dreieckig.
Die 10 Staubblätter, falls vorhanden, ragen mit violetten Staubbeuteln 2–4 mm aus der Krone. Der oberständige Fruchtknoten, falls vorhanden, trägt 3 cremefarbene bis violette Griffel, die doppelt so lang sind wie der Kelch und deshalb ebenfalls weit aus der Krone ragen.
Nach Insektenbestäubung (Nachtfalter, Bienen) oder Selbstbestäubung bildet sich eine eiförmige bis rundliche, dickwandige, gelbliche oder rosafarben angehauchte, mit 6 aufrechten Zähnen aufspringende, ca. 3 mm lang gestielte und ca. 10 mm lange Fruchtkapsel.
Es werden zahlreiche dunkelgraue, rundliche bis nierenförmige, ca. 1,5 mm lange Samen entlassen, die ein konzentrisches Muster aus feinen Erhebungen zeigen.
Neben der im Emsland beheimateten Silene vulgaris ssp. vulgaris existiert in Deutschland noch die Unterart Silene vulgaris ssp. glareosa mit einem niederliegenden bis aufsteigenden Stängel und wenigen Blüten (1–5), die meist eine Nebenkrone aufweisen. Die Fruchtkapsel öffnet sich mit zurückgebogenen Zähnen.
| Blütenformeln: |
| zwittrig: *
K(5) C5 A10 G(3) oberständig ♂ * K(5) C5 A10 G0 ♀ * K(5) C5 A0 G(3) oberständig |
Vorkommen:
Trockene Wiesen, Wegränder, Ruderalstellen, Bahnhöfe. Bevorzugt
ziemlich helle, trockene, leicht basische und recht stickstoffarme
Standorte.
Verbreitung:
Ursprünglich Europa, Südwestasien, Nordafrika. In Südafrika, Ostasien,
Australien sowie Nord- und Südamerika eingeschleppt.