Lippenblütengewächse |

Moluccella laevis, die Muschelblume, ist im östlichen Mittelmeerraum beheimatet

Der Honigmelonen-Salbei (Salvia elegans) kann als Küchenkraut verwendet werden
Bei Lippenblütlern stehen die Blüten meist in Scheinquirlen, sog. „Thyrsen". Der zweilippige Blütenkelch besitzt oft fünf Zähne, ein Merkmal dafür, dass die Blüte ursprünglich fünfzählig war. Während ihrer Entwicklung verwuchsen zwei Kronblätter zu einer Oberlippe, die manchmal zurückgebildet sein kann, und drei zu einer Unterlippe, die manchmal noch dreilappig ist. Die 2–4 Staubblätter sind mit der Kronröhre verwachsen. Der Fruchtknoten ist deutlich vierteilig, in der Mitte steht der 2-narbige Griffel.
Nach der Bestäubung durch Insekten (seltener durch Vögel) bildet sich meist eine 4-samige Klausenfrucht.
Blütenformel oft: |
↓ K(5) [C(5) A4] G(2) oberständig |
Die oft ungeteilten Laubblätter stehen meist kreuzgegenständig am oft vierkantigen Stängel. Von einjährigen Kräutern über Sträucher bis hin zu Bäumen ist bei den Lippenblütlern weltweit alles vertreten. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt im Mittelmeerraum. Es existieren ca. 250 Gattungen mit weit über 5.600 Arten.
Interessantes am Rande
Viele Lippenblütler enthalten ätherische Öle und sind deswegen beliebte Heil- und Gewürzpflanzen. Dazu zählen die Minzen, Melisse, Lavendel, Ysop, Thymian, Salbei, Rosmarin, Basilikum, Majoran und Bohnenkraut.
Die ätherischen Öle dienen als Fraßschutz, zur Insektenanlockung, wirken antibakteriell und schränken die pflanzliche Transpiration ein, indem die flüchtigen Substanzen eine Art „gasförmige Schutzglocke" um die Pflanze bilden, so dass das Wasser in den Blättern nicht so schnell verdunsten kann.
Die Gattung Pogostemon kennt man unter dem Namen „Patschuli". Aus dem Indischen und dem Javanischen Patschuli werden duftende Öle für die Parfumindustrie gewonnen.
Buntnesseln, ebenfalls Lippenblütler, sind beliebte Zierpflanzen. Bei einigen tropischen Arten sind die Wurzelknollen essbar und können wie Kartoffeln verwendet werden.