Gundermann |

Efeu-Gundermann (Glechoma hederacea)

Blütenstand des Gundermanns
Die Wurzeln des deutschen Namens liegen im Althochdeutschen: Gundereba (Grundrebe, weil sie nah am Boden wächst und entfernt an Wein erinnernde Blätter besitzt), daraus entwickelte sich etwas später Gunderam und ein paar Jahrhunderte danach Gundermann.
Die Gattung ist mit nur 10 Arten bzw. Unterarten im gemäßigten Europa und Asien zuhause. Es handelt sich um ausdauernde Kräuter mit kriechenden Stängeln. Die blühenden Sprosse sind aufsteigend. Die Blätter sind ungeteilt, herz- bis nierenförmig, gekerbt bis gesägt. Die Blüten besitzen eine ausgerandete, nicht gewölbte Oberlippe und eine dreilappige Unterlippe, die Blütenröhre ist gerade und weitet sich nach oben hin. Der Kelch ist röhrig bis glockenförmig, 15-nervig und leicht zweilippig. Es sind 2 lange und 2 kurze Staubblätter vorhanden, alle kürzer als die Kronblätter. Der oberständige Fruchtknoten ist aus 2 Fruchtblättern verwachsen und trägt einen Griffel.
| Blütenformel: |
| ↓ K(5) [C(5) A4] G(2) oberständig |
Die Blüten stehen in Scheinquirlen zu zweit bis zu fünft in den Blattachseln. Die Klausenfrucht zerfällt in vier einsamige Nüsschen. Die Nüsschen sind glatt und mehr oder weniger eiförmig.
Der Gundermann wird von Hummeln und Schmetterlingen besucht, Erdhummeln beißen zuweilen seitlich Löcher in die Blütenröhre und stehlen auf diese Weise den Nektar.
Bedeutung des Artnamens
- hederacea: lat. hederaceus = hedera- (efeu-) ähnlich
Interessantes am Rande
Der Efeu-Gundermann ist für manche Tiere stark giftig, etwa für Pferde, Hamster, Meerschweinchen oder Vögel. Für Menschen, Rinder und Schafe ist er nur schwach giftig.
Im Gartenhandel gibt es verschiedene Züchtungen von Glechoma, z. B. mit panaschierten Blättern und als vielblütige Zierpflanze.
Efeu-Gundermann wurde in den Anfängen der Bierbrauerei anstelle von Hopfen verwendet, in manchen Regionen Englands wird er deshalb „Ale-hoof" oder „Alehoff" genannt, also „Bier-Huf". „Huf" bezieht sich auf die Blattform.