Liliengewächse |

Die Lilien (hier Lilium henryi) sind die Namenspatronen der Familie

Auch Tulpen wie Tulipa tarda gehören zu dieser Familie
Diese können spiralig, wechsel- oder quirlständig angeordnet sein. Fast immer sind die Blätter ungestielt. Alle Liliengewächse besitzen unterirdische Speicherorgane, meist Zwiebeln, seltener Wurzelstöcke (Rhizome).
Die radiärsymmetrischen oder leicht zygomorphen und zwittrigen Blüten sind 3-zählig und meist groß und auffällig. Sie bestehen aus 6 Blumen-, 6 Staub- und 3 miteinander verwachsenen Fruchtblättern, wobei der Fruchtknoten oberständig ist.
Nach der Bestäubung durch Bienen, Wespen, Tag- und Nachtfaltern entwickelt sich eine Kapselfrucht oder eine Beere mit meist 3 Kammern.
Blütenformel: |
* P3+3 A3+3 G(3) oberständig |
Wie viele andere Familien haben auch die Liliengewächse in jüngster Zeit weitgehende Umstrukturierungen erfahren, sodass heute viele Familien, die früher unter den Liliaceen geführt wurden, in andere Familien verschoben wurden, z. B. in die Asparagaceen.
Systematik
Die Liliengewächse werden in 3 Unterfamilien gegliedert:
1. Die Lilioidae Eaton sind Zwiebelgewächse mit unverzweigten Stängeln und parallelnervigen Blättern. Die Frucht ist eine Kapsel. Sie umfasst ca. 10 Gattungen mit ca. 500 Arten, u. a. die Schachblumen (Fritellaria), die Tulpen (Tulipa), die Lilien (Lilium) und die Gelbsterne (Gagea).
2. Calochortoideae Dumortier: Sie besitzen große, auffällige Blüten, die entweder in Kelch und Krone gegliedert sind oder zumindest unterschiedlich große Blumenblätter besitzen und ebenfalls parallelnervige Blätter. Die Blumenblätter sind behaart. Beheimatet sind die mit 5 Gattungen und 100 Arten vertretenen Pflanzen im Osten Amerikas und in Nordostasien.
2 Gattungen werden unter den Medeoloideae (Benth.) Tamura geführt, sie enthalten 7 ostasiatische und nordamerikanische Arten mit gestreiften Samen.
Interessantes am Rande
Beliebte Gartenpflanzen aus dieser Familie sind z. B. die Japanische Krötenlilie (Tricyrtis hirta), die Madonnenlilie (Lilium candidum), die Türkenbundlilie (Lilium martagon) und Tulpen in verschiedenen Züchtungen.
Die Zwiebeln vieler Liliengewächse sind essbar und wurden in der Vergangenheit zu diesem Zweck sogar angebaut.