Blutweideriche |

Blütenstand des Gewöhnlichen Blutweiderichs (Lythrum salicaria)
Linné erkannte, dass damit verschiedene Gattungen zusammengefasst worden waren, und teilte die in Frage kommenden Pflanzen in Blutweideriche, Gilbweideriche und Weidenröschen auf, wobei er Dioskurides’ Lythron zu Lythrum lateinisierte und die Bezeichnung für die Blutweideriche verwendete. Der deutsche Name bezieht sich entweder auf die rötlichen Blüten der Pflanzen oder auf die ihnen nachgesagten blutstillenden Eigenschaften. „Weiderich“ deutet auf die weidenartigen Blätter hin.
Die ca. 35 Arten umfassende Gattung kommt in den gemäßigten Zonen der Nord- und Südhalbkugel vor, ausgenommen denen Südamerikas. Es handelt sich um einjährige bis ausdauernde Kräuter oder Sträucher, deren junge Triebe oft 4-kantig sind. Die ganzrandigen, sitzenden oder sehr kurz gestielten Blätter sind quirl-, gegen- oder wechselständig angeordnet. Die zwittrigen Blüten sind in endständigen Trauben oder Ähren versammelt oder stehen in Knäueln, zu zweit oder einzeln in den Blattachseln. Die blauen, rosafarbenen, purpurroten oder seltener weißen Blüten besitzen keine (selten) oder bis zu 6 Kronblätter.
Staubblätter sind meist 2–6, seltener 12 anzutreffen, die unterschiedlich lang und in zwei Kreisen angeordnet sind. Der aus 2 Fruchtblättern verwachsene Fruchtknoten ist oberständig. Der Blütenbecher ist röhrig, länglich oder seltener glockenförmig und ist 6- bis 12-furchig oder -eckig. Die 4–6 Kelchblätter sind miteinander verwachsen und sind häufig kürzer als der bei vielen Arten vorkommende Außenkelch. Nach Insektenbestäubung entwickeln sich zweikammerige Kapselfrüchte, die um die 90 braune Samen beinhalten.
| Blütenformel: |
| * K(4–6) C0–6 A2–12 G(2) oberständig |
Bedeutung des Artnamens
- salicaria: lat. salicarius = der Weide (Salix) ähnlich (bezieht sich auf die Blätter)
Interessantes am Rande
Vom Aussterben bedroht ist in der norddeutschen Tiefebene der Ysopblättrige Blutweiderich (Lythrum hyssopifolia), wogegen der Gewöhnliche Blutweiderich (Lythrum salicaria) sehr häufig ist.
Im 18. Jh. wurde der Gewöhnliche Blutweiderich zum Gerben von Leder verwendet. Besonders die Blüten enthalten ca. 15 % Gerbstoffe.