Mohngewächse |

Leuchtend rote Blüte des Saat-Mohns
Die meist wechselständigen Laubblätter sind gelappt, fiederteilig oder einfach, immer ohne Nebenblätter. Die Blüten sind zwittrig und radiärsymmetrisch, die meist vier ungespornten, oft leicht zerknitterten Kronblätter sind meist groß und auffallend gefärbt.
Blütenformel: |
* K2 C2+2 A∞ G(2–20) oberständig |
Die beiden Kelchblätter fallen während des Erblühens ab. Die Früchte sind entweder Kapseln oder Schoten. In den Kapselwänden bilden sich oft Poren unterhalb der Narbe, so dass die Samen bei Wind wie mit einem Gewürzstreuer verbreitet werden. Die Schoten öffnen sich mit zwei Klappen. Die Samen sind zahlreich und besitzen ein ölhaltiges Nährgewebe. Mohngewächse besitzen gegliederte Milchsaftschläuche, die einen meist weißlichen Saft enthalten. Genauso wie Milch ist er eine Emulsion aus Wasser und wasserabweisenden Stoffen, oft sind giftige Alkaloide darunter vertreten.
Interessantes am Rande
Bei der Staatspflanze Kaliforniens, dem Kappenmohn oder Schlafmützchen, Eschscholzia californica, bilden die beiden Kelchblätter über der Knospe manchmal eine spitze Kappe, die beim Aufblühen abfällt. Die auch als Kalifornischer Goldmohn bekannte Pflanze ist wegen ihrer leuchtend gelben bis orangen Blüten als Gartenpflanze beliebt.
Der Schlafmohn (Papaver somniferum ssp. somniferum) enthält in seinem Milchsaft Morphin. Indem die unreifen Samenkapseln angeritzt werden, tritt der Pflanzensaft aus. Eingetrocknet wird er als Opium gehandelt. Lat. somnifer = Schlaf bringend.
Aus den reifen Früchten einer morphinfreien Schlafmohnsorte gewinnt man den handelsüblichen Mohn und dessen Öl. Sie wird hauptsächlich in Österreich angebaut.
Die Wildform des Schlafmohns ist der Borstenmohn (Papaver somniferum ssp. setigerum). Seine Kapseln öffnen sich nach der Samenreife mit Poren, die Früchte der Zuchtformen bleiben geschlossen.
In Deutschland ist der Anbau von Papaver somniferum genehmigungspflichtig.