Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Schöllkraut

Chelidonium majus, Gewöhnliches Schöllkraut, Blüte

Blüte des Großen Schöllkrauts (Chelidonium majus)


Der gelbe Milchsaft soll Warzen heilen können


Knospe des Großen Schöllkrauts (Chelidonium majus)


Chelidonium Linné: Das Große Schöllkraut (Chelidonium majus) ist die einzige Art innerhalb der Gattung Chelidonium. Sie wurde von Linné 1753 beschrieben.

Im Lauf der Geschichte wurden die anderen Vertreter: der Gelbe Hornmohn (ehem. Großblütiges Schöllkraut), der Rote Hornmohn (ehem. Gehörntes Schöllkraut), der Römische Mohn und das Scharbockskraut (ehem. Chelidonium minus, Kleines Schöllkraut), anderen Gattungen und Familien zugewiesen.

Der Gattungsname führt auf das griechische Wort chelidon = „Schwalbe" zurück. Der deutsche Name ist eine Anlehnung an die botanische Bezeichnung (über Schelliwurz, Schellkraut).

Blütenformel:
* K2 C2+2 A∞ G(2) oberständig

Historische Veröffentlichungen

Theophrast (371–287 v. Chr.) erwähnte eine Pflanze namens Chelidonion: „... sie blüht, wenn der Schwalbenwind bläst."

Plinius (ca. 23–79 n. Chr.) schreibt, selbst von Tieren seien Heilkräuter entdeckt worden, so die Chelidonia. Damit würde den jungen Schwalben im Nest von ihren Müttern das Augenlicht wiedergegeben, angeblich selbst dann, wenn diese ausgekratzt worden seien. Weiterhin empfiehlt er den Saft mit Honig aufgekocht gegen trübe Augen. Die Wurzel soll, in Essig eingelegt, wenn man sie im Mund hält, lockere Zähne wieder befestigen.

Auch Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) berichtet von der Geschichte mit den Schwalbenmüttern, andererseits erklärt er den Namen der Chelidonion damit, dass sie zu blühen beginne, wenn die Schwalben einträfen und verblühe, wenn sie wieder abzögen.

Hildegard von Bingen (1098–1179) warnt vor der Verwendung der „Grintwurz" als Heilpflanze, sie trüge „ein schwarzes und herbes Gift in sich". Nur gegen Geschwüre im Körper empfiehlt sie den „giftigen und schleimigen Saft" in Kombination mit altem Fett als Salbe.

Leonhart Fuchs (1501–1566) wiederum empfiehlt das „Schölkraut" gegen Augenkrankheiten, Krebs und Gelbsucht.

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande