Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Sauerampfer

Rumex acetosella, Kleiner Sauerampfer

Massenvorkommen des Kleinen Sauerampfers

 

Rumex acetosa L., Rumex acetosella L., Rumex thyrsiflorus Fingerh.: Da das Wort „Ampfer" aus einem Wort abgeleitet ist, das so viel wie „sauer" bedeutet, handelt es sich bei „Sauerampfer" eigentlich um einen Pleonasmus, der uns aber nicht auffällt, weil wir das Adjektiv „ampharo" nicht mehr kennen.

Was aber jedes Kind kennt, ist der Sauerampfer an sich. Jeder von uns hat bestimmt schon einmal die Blättchen am Wegesrand probiert, die eine erfrischende, durststillende Wirkung haben. Auch in der Küche spielt der Sauerampfer in manchen Regionen eine große Rolle, teilweise wird er sogar in Gärten angebaut.

Sauer ist der Sauerampfer durch verschiedene organische Säuren wie Citronensäure, Äpfelsäure, Oxalsäure, Gerbsäure und Weinsäure. Die Oxalsäure ist in größeren Mengen giftig, weshalb man bei der Verwendung in der Küche vorsichtig sein sollte. Oxalsäure fängt Kalzium-Ionen im Körper ab, wodurch es zu verschiedenen Symptomen kommen kann wie Lähmungen oder Übelkeit.

Rumex

Valven des Sauerampfers

 

Wird der Sauerampfer mit Milch oder Milchprodukten gekocht, holt sich die Oxalsäure die Ionen aus der Milch und wird dadurch verträglicher. Wenn man nicht unter Blasen- und Nierenproblemen, Lungenkrankheiten, Rheumatismus, Gicht oder Calciummangel leidet, ist der Genuss von einigen Blättern Sauerampfer unproblematisch.

Durch den hohen Gehalt an Vitamin C wurde Sauerampfer als Heilmittel gegen Skorbut eingesetzt. Eine Krankheit, unter der heute niemand mehr leiden muss, da man frisches Obst und Gemüse ganzjährig auf jedem Markt und in jedem Kaufhaus bekommen kann.

Historische Veröffentlichungen

Bereits Plinius (ca. 23–79 n. Chr.) erwähnt eine Pflanze Namens Rumex, die von einigen Lapathum cantherinum genannt werde, womit wahrscheinlich Sauerampfer gemeint ist.

Hildegard von Bingen (1098–1179) schrieb über die „Amphora", sie tauge dem Menschen nicht zum Essen, sie würde ihn traurig machen und würde „seine Natur in unrechtem Maß in seine Eingeweide ausgießen". Als Viehfutter sei sie allerdings nützlich.