Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Asparagoideae

Asparagus verticillatus (Wirtel-Spargel)

Der Wirtel-Spargel (Asparagus verticillatus)


Asparagus officinalis (Gemüse-Spargel), Beeren

Die Früchte der Asparagoideae sind meist Beeren


Asparagoideae Burmeister: Die gültige Erstbeschreibung der Unterfamilie stammt von Carl Hermann Conrad Burmeister. In seinem Handbuch der Naturgeschichte beschrieb er 1837 die Familie Asphodeleae: Ihre Vertreter besäßen ein 6-lappiges Perigon, wobei die äußeren 3 Blumenblätter fehlen könnten und oft kürzer seien und einen 3-fächerigen Fruchtknoten. Die Frucht sei eine Kapsel oder Beere. Zwei Gattungen, und zwar Asparagus und Dracaena, besäßen einen ästigen Stängel und keine scheidenförmigen Blätter. Diese zählte er zur Unterfamilie Asparageae.

Dracaena, die Drachenbäume, gehören heute zu den Nolinoideae, dafür trat eine andere Gattung an ihre Stelle: Hemiphylacus – ein Taxon mexikanischer Pflanzen mit zwiebelartigem Rhizom, das nur 5 Arten umfasst.

Die 160 bis ca. 300 Arten umfassende Unterfamilie kommt in den gemäßigten Zonen Eurasiens, in Afrika und in Mexiko natürlich vor. Mit dem Gemüsespargel und einigen Zierpflanzen ist sie über alle Kontinente verbreitet worden. Es handelt sich um zwittrige oder eingeschlechtlich zweihäusige, ausdauernde Kräuter, Halbsträucher, Sträucher oder Lianen mit meist kurzem Rhizom.

Der aufrechte oder windende Stängel ist meist zumindest oben verzweigt. Die unscheinbaren, häutigen, schuppenförmigen Blätter liegen dem Stängel an. Bei Asparagus enthalten sie kein Chlorophyll und besitzen eine gespornte Basis, wobei die Sporne in Stacheln auslaufen können. Aus den Blattachseln entspringen Bündel nadelförmiger Phyllokladien, (Seitensprosse, die Blattfunktionen übernommen haben und häufig für Blätter gehalten werden) selten stehen sie einzeln. Hemiphylacus besitzt keine Phyllokladien – die Photosynthese wird von grundständigen, parallelnervigen, breit linealen Blättern übernommen.

Die zwittrigen oder eingeschlechtlichen Blüten sind zu achselständigen Büscheln oder endständig in Trauben bzw. Schirmen vereinigt oder stehen einzeln bzw. zu zweit. Die bei Asparagus in zwei Teile gegliederten Blütenstiele werden von einem häutigen Hochblatt umgeben. Bei Hemiphylacus werden die Blütenstände an den Verzweigungen von zwei ledrigen Hochblättern umfasst.

Die 6 gleich gestalteten, weißlichen, grünlichen oder gelblichen Kronblätter sind frei, nur an der Basis oder zur Hälfte verwachsen und bilden eine glockige bis fast kugelige Blüte. Die 6 Staubblätter sind oft mit den Kronblättern verwachsen. Bei Hemiphylacus sind drei davon steril (Staminodien). Der oberständige Fruchtknoten ist aus 3 Fruchtblättern verwachsen. Nach Insektenbestäubung bilden sich 1- bis 6-samige Beeren (Asparagus) oder ledrige, eiförmige bis breit dreieckige Kapseln mit 3–6 Samen (Hemiphylacus).

Blütenformel meist:
* [P3+3 A3+3] G(3) oberständig

Interessantes am Rande