Spargel |

Spitzen des grünen Spargels

Gemüse-Spargel wird häufig mit einer Sauce Hollandaise serviert
Etymologisch geht der Gattungsname entweder auf gr. spargáo zurück, was „schwellen" bedeutet, oder auf die avestanische Bezeichnung Sparega (Spross bzw. Rute). Als Asparagus wurden damals nicht nur Spargelarten, sondern auch andere essbare Sprossen bezeichnet. Der deutsche Name entwickelte sich aus dem botanischen Begriff.
Die 160 bis ca. 300 Arten umfassende Gattung kommt in den gemäßigten Zonen Eurasiens und in Afrika natürlich vor. Mit dem Gemüsespargel und einigen Zierpflanzen ist sie über alle Kontinente verbreitet worden. Es handelt sich um zwittrige oder eingeschlechtlich zweihäusige, ausdauernde Kräuter, Halbsträucher, Sträucher oder Lianen mit meist kurzem Rhizom. Der aufrechte oder windende Stängel ist meist verzweigt. Die unscheinbaren, häutigen, schuppenförmigen Blätter ohne Chlorophyll liegen dem Stängel an und besitzen eine gespornte Basis, wobei die Sporne in Stacheln auslaufen können. Aus den Blattachseln entspringen Bündel nadelförmiger Phyllokladien, (Seitensprosse, die Blattfunktionen übernommen haben und häufig für Blätter gehalten werden) selten stehen sie einzeln.
Die zwittrigen oder eingeschlechtlichen Blüten sind zu achselständigen Büscheln oder endständig in Trauben bzw. Schirmen vereinigt oder stehen einzeln bzw. zu zweit. Die in zwei Teile gegliederten Blütenstiele werden von einem häutigen Hochblatt umgeben. Die 6 gleich gestalteten, weißlichen, grünlichen oder gelblichen Kronblätter sind frei oder an der Basis verwachsen und bilden eine glockige bis fast kugelige Blüte. Die 6 Staubblätter sind oft mit den Kronblättern verwachsen. Der oberständige Fruchtknoten ist aus 3 Fruchtblättern verwachsen. Nach Insektenbestäubung bilden sich 1- bis 6-samige Beeren.
Allgemeine Blütenformel: |
* [P3+3 A3+3] G(3) oberständig |
Historische Veröffentlichungen
Plinius (ca. 23–79 n. Chr.) berichtete in seiner Naturgeschichte häufig vom Spargel, wobei er den „wilden" (Asparagus acutifolius) als Asparagus silvester oder Corruda bezeichnete und den Gartenspargel schlicht als Asparagus. Eine dritte Art würde im oberen Germanien auf Feldern wachsen. Spargel von der Insel Nisida würde für den besten gehalten. An anderer Stelle erkannte Plinius richtig, dass der Spargel keine Blätter besäße, er bezeichnete ihn als stachlig.
Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) schrieb über den Spargel, er würde auch Mykantha oder Myos genannt. Der gekochte Stängel sei harntreibend. Ein Sud aus den Wurzeln helfe z.B. gegen Gelbsucht und Zahnschmerzen. Man sage, so Dioskurides, Hunde würden von dem Sud sterben. Einige hätten erzählt, dass aus zerhackten und vergrabenen Widderhörnern Spargel wüchse, doch er glaube nicht daran.
Bedeutung des Artnamens
- officinalis: lat. officinalis = offizinell, zu Heilzwecken verwendet
Interessantes am Rande
Asparagus densiflorus, A. setaceus und A. falcatus werden als Zier-Spargel wegen ihrer feinen Phyllokladien in mehreren Sorten als Zimmerpflanzen kultiviert. Die unscheinbaren Blüten duften bei einigen Arten intensiv.
Die Beeren des Spargels sind für den Menschen giftig, allerdings nicht für Vögel. Sie verbreiten die Samen, die unbeschädigt den Verdauungstrakt passieren können.