Phazelien, Büschelschön |

Blütenstand der Rainfarn-Phazelie (Phacelia tanacetifolia)

Fruchtstand der Rainfarn-Phazelie
Dort stellte er sie in die Ordnung Borragineae, die er weiter unterteilte. Unter dem Punkt „Fructus uni aut bicapsularis" führte er 5 Gattungen auf, darunter Hydrophyllum, Phacelis und Ellisia.
Diese Gattungen wurden 1817 von Robert Brown (1773–1858) in die Wasserblattgewächse (Hydrophyllaceae) überführt, die er im Botanical Register, consisting of coloured figures of Exotic plants cultivated in British Gardens etablierte. Lange behielt diese Aufteilung ihre Gültigkeit. Erst in jüngster Zeit stellte man fest, dass die Wasserblattgewächse nur innerhalb der Boraginaceae gemeinsame Vorfahren besitzen, wodurch sie nunmehr nur noch den Rang einer Unterfamilie (Hydrophylloideae) innehaben.
Jussieu benannte die Gattung nach dem griechischen Ausdruck für „Büschel" (Phakelos), womit er sich auf die Form der Blüten bezog. Im Deutschen wurden daraus die Bezeichnungen „Büschelschön" und „Büschelblume". Ferner werden die Pflanzen „Bienenfreund" genannt, aufgrund ihrer Attraktivität für Honigbienen.
Die in Nord- und Südamerika beheimatete Gattung zählt um die 200 Arten und besteht aus einjährigen bis ausdauernden, unterschiedlich, oft auch drüsig behaarten Kräutern, häufig mit Pfahlwurzeln. Die wechselständigen, im unteren Bereich manchmal gegenständigen Blätter sind einfach oder fiederteilig bis gefiedert, die unteren sind gestielt, während die oberen Blätter kleiner und sitzend bzw. sehr kurz gestielt sind.
Die zwittrigen, lang gestielten bis sitzenden, blauen, violetten oder weißen, meist auffälligen Blüten stehen dicht beieinander in unterschiedlich verzweigten, eingerollten, endständigen Wickeln oder seltener in lockeren Blütenständen. Die 5 glockenförmigen bis sternförmig ausgebreiteten Kronblätter sind am Grund verwachsen und können länger oder kürzer als der fast bis zum Grund gespaltene Kelch sein. An der Basis der Kronblätter entspringen 5 Staubblätter mit meist behaarten Staubfäden, die aus der Blüte ragen können oder kürzer als die Krone sind.
Der oberständige Fruchtknoten ist aus 2 Fruchtblättern verwachsen und trägt einen manchmal unterhalb der Mitte gespaltenen Griffel mit kopfiger Narbe. Nach Insektenbestäubung entwickelt sich eine behaarte, 2-teilige, zwei- bis vielsamige, leicht aufspringende, trockene Kapselfrucht.
| Blütenformel: |
| *K(5) [C(5) A5] G(2) oberständig |
Bedeutung des Artnamens
- tanacetifolia: lat. tanacetifolius = Rainfarn- (Tanacetum-) blättrig
Interessantes am Rande
Phacelia tanacetifolia wird vereinzelt zur Gründüngung angebaut, die Eignung als Bienenweide ist ein zusätzlicher Vorteil.
Einige Phacelia-Arten können bei Berührung Hautreizungen verursachen.
Die Rainfarn-Phazelie kommt in der Nähe von Siedlungen manchmal verwildert vor, kann jedoch meist wegen fehlender Winterhärte keine stabilen Populationen ausbilden.