Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Rucola

Diplotaxis tenuifolia, Schmalblättriger Doppelsame

Der Schmalblättrige Doppelsame ist eine der beiden Rucola-Pflanzen

 

Eruca sativa ssp. sativa (Mill.) Thell. und Diplotaxis tenuifolia (L.) DC.: Sowohl die Garten-Senfrauke als auch der Schmalblättrige Doppelsame kommen unter der Bezeichnung „Rucola“ in den Handel. Im Deutschen werden sie häufig als „Rauke“ bezeichnet, doch botanisch gesehen ist der Name bereits an die Gattung Sisymbrium vergeben.

Die Blätter beider Arten sind fiederlappig oder -teilig und lassen sich kaum voneinander unterscheiden. Nur im direkten Vergleich lassen sich Unterschiede feststellen. Die Senfrauke besitzt 7–15 cm lange und 3–5 cm breite Blätter, die des Doppelsamens sind 2–15 cm lang und 1–6 cm breit, also meist kürzer und schmaler, darüber hinaus sind sie dunkler als die der Senfrauke und intensiver im Geschmack. Das beste Unterscheidungsmerkmal ist die Blüte: Die Senfrauke blüht cremefarben, während der Doppelsame schwefelgelb blüht.

Darüber hinaus existiert eine Hybride aus beiden Arten, die Würzrauke oder vom Züchter Rucola ‘Runway‘ genannt wird und ähnliche Blätter wie der Doppelsame besitzt. Sie blüht allerdings weißlich wie die Senfrauke und liegt geschmacklich zwischen den beiden Elternarten.

Rucola in der Küche

Rucola stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und besitzt einen scharfen, walnussartigen Geschmack. Verwendet wird er z. B. in Salaten und Pastagerichten, auch als Pizzabelag gemeinsam mit Parmaschinken kann er sein typisches Aroma entfalten.

Im Sommer 2009 kam es zu einem Lebensmittelskandal, als in zu 125 g verpackten Schalen Stiele, Blätter und Blüten des giftigen Gewöhnlichen Greiskrauts (Senecio jacobaea) gefunden wurden. Darüber hinaus steht Rucola wegen des häufig erhöhten Nitratgehalts im Kreuzfeuer der Medien, die von übermäßigem Verzehr abraten.

Diplotaxis tenuifolia, Schmalblättriger Doppelsame, Frucht

Die lang gestielten Schoten des Doppelsamens enthalten zweireihig angeordnete Samen

Historische Veröffentlichungen

Plinius (ca. 23–79 n. Chr.) schrieb über die Samen der Eruca, sie würden Tierbisse heilen und alle im Körper vorhandenen Tierchen töten. Mit Honig vermischt und aufgelegt würden sie Sommersprossen bleichen. Es würde gesagt, dass, wenn die Samen mit Wein getrunken würden, man bei einer Prügelei kaum Schmerzen empfinden würde.

Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) schrieb über die Rauke, sie würde von den Römern Eruca, von den Ägyptern Ethrekike und von den Afrikanern Asurik genannt. Die Samen oder die Pflanzen roh genossen, würden harntreibend, verdauungsfördernd und aphrodisierend wirken. Die Samen würden auch zum Würzen verwendet.

Interessantes am Rande