Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Teichrosen

Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)

Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)


Gelbe Teichrose (Nuphar lutea), Blatt

Blatt der Gelben Teichrose, oben rechts erkennt man eine Frucht

 

Nuphar Sm.: Bereits Andrea Mattioli (1501–1577) beschrieb in seinem Werk De Plantis Epitome Utilissima die Gelbe Teichrose unter Nymphaea lutea. Linné übernahm die Bezeichnung 1753 in seine Species plantarum. Die Gattung Nuphar wurde 1809 von Sir James Edward Smith (1759–1828) in Florae Graecae Prodromus aufgestellt. Die Liste aller damals bekannten griechischen Pflanzen beruhte auf den Arbeiten von John Sibthorp (1758–1796).

Nuphar ist eine Verkürzung des französischen Nénuphar, was nichts anderes als Seerose bedeutet. Das italienische und spanische „Ninfea" lässt erkennen, dass es von Nymphaea abstammt, der Typusgattung der Seerosengewächse. Der deutsche Name bezieht sich auf den Lebensraum und auf die rosenähnliche Blüte.

Die in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vorkommenden Teichrosen zählen etwa 10 Arten. Es handelt sich um ausdauernde, krautige Wasserpflanzen mit verzweigten, kriechenden Rhizomen, die keine Ausläufer bilden. Ihm entspringen wechselständige, lang gestielte, einfache Schwimmblätter mit lanzettlicher, elliptischer, eiförmiger oder rundlicher, dicker, ledriger Spreite. Die im Frühling gebildeten Wasserblätter sind hingegen kurz gestielt mit dünner Spreite. Die nie schildförmigen Blätter besitzen eine herzförmige Basis und sind ganzrandig.

Die lang gestielten Blüten öffnen sich über der Wasseroberfläche. Die 4–12 gelben oder orangefarbenen Kelchblätter sind kronblattartig und bilden den Schauapparat der Blüte. Die eigentlichen Kronblätter (Nektarblätter) sind zahlreich vertreten und ähneln mehr den Staubblättern als den Kelchblättern. Die zahlreichen gelben Staubblätter sind etwa so lang wie die Kronblätter.

Der oberständige Fruchtknoten besteht aus zahlreichen, vollständig miteinander verwachsenen Fruchtblättern. Die Narben sind strahlig auf einer flachen Narbenscheibe angeordnet. Nach der Bestäubung, meist durch Käfer, entwickelt sich eine relativ große, ei- bis urnenförmige, beerenartige Frucht, die sich unregelmäßig öffnet. Die zahlreichen Samen sind schwimmfähig und versinken erst nach einigen Tagen, um am Gewässergrund zu keimen.

Blütenformel:
* K4–12 C∞ A∞ G(∞) oberständig

Historische Veröffentlichungen

Theophrast (371–287 v. Chr.) nannte die Gelbe Teichrose Nymphaia. Sie schmecke süß und würde in Teichen und sumpfigen Gebieten wachsen, wie im Bezirk Orchomenos, in Marathon und in einigen Gegenden Kretas. Die Böotier würden sie Madonais nennen.

Ähnliches schrieb Plinius (ca. 23–79 n. Chr.), fügte aber hinzu, dass die Nymphaea der Sage nach aus einer Nymphe entstand, die vor Eifersucht starb. Wer die Wurzel 12 Tage lang einnehmen würde, verlöre seine Zeugungskraft.

Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) schrieb über die „andere Nymphaia" Nachdem er zuvor über die Weiße Seerose schrieb, sie würde auch Nymphon genannt und ihre Blüte hieße Nuphar. Allerdings ist nicht gesichert, ob der Text wirklich von Dioskurides stammt, oder nachträglich hinzugefügt wurde.

Leonhart Fuchs (1501–1566) verglich die „geel Seeblumen" mit der Weißen Seerose. Sie wären sich ähnlich, aber die Blüten seien kleiner, dottergelb und die Wurzel sei weiß. Letztere, zerstoßen und auf Wunden gelegt, sei blutstillend. Die kandierten Blüten würden Fieber heilen und unzüchtigen und unkeuschen Träumen entgegenwirken.

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande