Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Schattenblumen

Maianthemum bifolium, Zweiblättrige Schattenblume

Schattenblumen am Waldrand

 

Maianthemum Wiggers: Linné ordnete 1753 das Zweiblättrige Schattenblümchen der Gattung der Maiglöckchen zu und nannte es Convallaria bifolia.

Die Gattung Maianthemum erscheint erstmalig bei Friedrich Heinrich Wiggers (oder auch Wichers) und Georg Heinrich Weber in Primitiae florae holsaticae (1780). Maianthemum setzt sich zusammen aus lat. maius = Mai, und gr. anthemon = Blume, was sich auf die Blütezeit bezieht. Der deutsche Name verweist auf den Standort.

Ursprünglich umfasste die Gattung nur 3 Arten, wovon 2 ausschließlich in Nordamerika vorkommen. Diese 3 Arten sind sich so ähnlich, dass es sich evtl. nur um Unterarten ein und derselben Art handelt. Man fasst sie zusammen als „Maianthemum im engen Sinn". Deren Blütenformel ist zweizählig:

Blütenformel:
* P2+2 A2+2 G(2) oberständig

DNA-Analysen zeigten, dass die amerikanische und ostasiatische Gattung Smilacina so nah mit den Schattenblumen verwandt ist, dass man die beiden Taxa eigentlich nicht trennen dürfe. Smilacina wird deswegen von vielen Wissenschaftlern zu Maianthemum gestellt (Schattenblumen im weiten Sinn), wodurch die Artenzahl auf über 30 ansteigt.

Dabei handelt es sich um ausdauernde Kräuter mit aufrechtem Stängel. Die 2–15 Blätter sind wechselständig, gestielt oder sitzend, oval bis eiförmig, am Grund gerundet oder herzförmig, vorne spitz. Der Blattrand ist eben oder gewellt, gezähnt oder einfach. Manchmal bildet sich ein einzelnes Grundblatt, das während der Blütezeit verwelkt.

Der Blütenstand ist eine Traube oder eine Rispe und trägt 5 bis mehr als 200 kleine, zwittrige oder eingeschlechtliche Blüten. Blumenblätter sind 6 oder 4 vorhanden, nicht in Kelch und Krone zu unterscheiden (sog. Tepalen), in 2 Kreisen. Meist sind sie frei, manchmal am Grund verwachsen, selten eine Röhre bildend. Die Staubblätter zählen 4 oder 6, die frei stehen, oder mit einer Blütenröhre verwachsen sind.

Der oberständige Fruchtknoten besteht aus 2–3 Fruchtblättern, der Griffel ist sehr kurz. Die Beerenfrucht ist fast oder völlig kugelig. Die 1–12 Samen sind ebenfalls kugelig bzw. eiförmig. Die „Schattenblumen im weiten Sinn" kommen in Nordeuropa, Nordasien, Ostasien, Zentral- und Nordamerika vor.

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande