Efeu-Gundermann |

Die Unterlippen der Blüten des Gundermanns weisen dunkle Saftmale auf; sie dienen als Landebahnen für bestäubende Insekten
Leicht zu verwechseln ist er mit der Roten Taubnessel, die ebenfalls kriechende Stängel und ähnliche Blätter besitzt, jedoch trägt die Oberlippe der Taubnesseln eine helmförmige Wölbung, während beim Gundermann die Oberlippe gerade ist. Ähnlich ist auch der Günsel (Ajuga), diesem fehlt jedoch die Oberlippe komplett.
Obwohl die Pflanze schwach giftig ist, kann man die Blätter blühender Pflanzen in niedriger Dosierung und fein zerhackt zum Würzen von Kräuterquark, Kartoffelsalat, Kräuterbutter oder Frischkäse verwenden. Gundermann schmeckt intensiv aromatisch, leicht nach Petersilie und etwas scharf.
Auch in Salaten und als Wildgemüse kann man die Blätter und Blüten verwenden, sie sind Vitamin C- und mineralstoffreich. Dennoch sollte man sie in der Küche wegen der schwachen Giftwirkung sparsam verwenden.
Bei Hautkrankheiten und Gicht soll der Gundermann lindernd wirken. Dazu kocht man ca. 5 Hand voll frisches Kraut ab, lässt es eine Viertelstunde ziehen, und gießt dann den Sud gefiltert ins Badewasser.
In der modernen Medizin spielt Glechoma hederacea keine Rolle mehr.

Die Oberlippe der Blüten ist tief ausgerandet
Im Volksglauben soll die Pflanze Gewitter und Blitze abwehren können. Der Genuss der Pflanze, bzw. das Tragen eines geflochtenen Kranzes aus Gundelrebe soll hellsichtig machen, so dass man Hexen erkennen könne.
Historische Veröffentlichungen
Hildegard von Bingen (1098–1179) schreibt über die Heilkraft der Gundelrebe unter anderem, dass ein Mensch, der matt ist und dem die Vernunft schwindet, den Gundermann kochen und mit Fleisch oder Küchlein essen solle. Darüber hinaus soll sie dem helfen, den „üble Säfte den Kopf wie Doum (schlechte Ausdünstungen) erschöpfen, sodass die Ohren tosen".
Leonhart Fuchs (1501–1566): „Gundelreb" oder „Grundreb" würde von den Griechen Chamaecissos genannt, auf Latein Hedera terrestris. Sie habe zarte, viereckige Stängel, die auf allen Seiten mit etwas behaarten und rundherum gekerbten Efeublättchen besetzt seien. In Wasser gekocht heile sie Hüftweh und Gelbsucht. Außerdem helfe Gundermann gegen Verstopfung der Leber, treibe den Harn und wirke gegen Gifte.
Das Chamaecissos des Dioskurides wird heute nicht mehr als Gundermann gedeutet, sondern als Asarina procumbens, das Nierenblättrige Löwenmaul.