Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Gemüse-Spargel

Asparagus officinalis (Gemüse-Sparge), Konserve

Im 19. Jh. gelang es, den Spargel zu konservieren

 

Asparagus officinalis L.: Die Wiege des Gemüse-Spargels wird in Vorder- und Zentralasien sowie in Osteuropa vermutet, wo Asparagus officinalis auf Dünen, in Wäldern und an Flussufern wuchs und vermutlich bereits kultiviert wurde. Von dort aus wurde er wohl von den Römern und Griechen nach Europa gebracht.

Während bei den Griechen noch kein Spargelanbau stattfand, weil Spargel als Heil- und weniger als Gemüsepflanze galt, beschrieb Marcus Porcius Cato der Ältere (234–149 v. Chr.) in seinem Werk De agri cultura (Über den Ackerbau) im 169. Kapitel ausführlich die Kultivierung des grünen Spargels von der Saat bis zur Ernte. Den Spargel als Pflanze bezeichnete er dabei als Corruda, das reife Gemüse als Asparagus.

Die Römer verbreiteten den Spargel auf ihren Feldzügen über fast ganz Europa. In Deutschland fristete er Jahrhunderte lang ein Leben als Heilpflanze in Klostergärten. Erst im 17. Jh. wurde er als Gemüsepflanze wiederentdeckt. Nach dem es gelang, Spargel zu konservieren, erfolgte sein Anbau im großen Stil.

Spargel ist heute in verschiedenen Sorten erhältlich, die durch Einkreuzung einiger wilder Spargelarten entstanden sind. Sie unterscheiden sich im Ertrag, in der Dicke, im Geschmack und in der Anfälligkeit von Krankheiten. Grüner, violetter und weißer Spargel sind jedoch keine verschiedenen Arten oder Sorten, sondern entstehen durch unterschiedlichen Anbau. Weißer Spargel bildet kein Chlorophyll. Das wird dadurch erreicht, dass er unter Erdwällen gezogen wird. Grüner Spargel wächst oberirdisch. Violetter Spargel entsteht durch eine Mischform beider Kultivierungsarten – man wartet mit der Ernte, bis der Spargelkopf aus den Erdwällen hervorgetreten ist und eine violette Farbe angenommen hat.

Historische Veröffentlichungen

Leonhart Fuchs (1501–1566) schrieb über die „Spargen", sie würden auf Latein Asparagi genannt und in Apotheken Sparagos. Im Mai würden sich die langen und schlichten Dolden bilden, sie seien fingerdick, fest und rund und blattlos. Oben wären sie geschuppt und zugespitzt. Daraus wüchsen lange Stängel, die sich in viele Äste verzweigen würden. Die Blätter seien haar- oder fenchelartig und würden später hart und stechend. Die Früchte seien erbsengroß, erst grün und dann rot und voller Samen. Die Dolden (Sprossen) würden gekocht und mit Essig, Salz und Öl zu Salat verarbeitet, die Samen würden im Sommer gesammelt.

Interessantes am Rande