Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Windengewächse

Convolvulus arvensis, Acker-Winde

Blüten der Acker-Winde (Convolvulus sepium)


Ip0moea coccinea, Scharlachrote Prunkwinde, Blüten

Die Scharlachrote Prunkwinde (Ipomoea coccinea) ist im tropischen Amerika beheimatet

 

Convolvulaceae Jussieu: Die botanische sowie die deutsche Bezeichnung der Familie bezieht sich auf die Gattung der Winden (Convolvulus). Die weltweit vertretene Familie hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in tropischen Gefilden. Während Linné die Gattung bereits 1754 in Genera Plantarum beschrieb, stammt die gültige Zuordnung von Antoine-Laurent de Jussieu (1787) in seinem Werk Genera Plantarum, secundum ordines naturales disposita juxta methodum in Horto Regio Parisiensi exaratam.

Bei den ca. 60 Gattungen umfassenden Convolvulaceae handelt es sich mit wenigen Ausnahmen um ausdauernde, krautige oder verholzende, linkswindende, Milchsaft führende Kletterpflanzen mit wechselständigen, gestielten Blättern. Die Blüten stehen meist einzeln in den Blattachseln und bestehen aus 5 oft trichterförmig verwachsenen Kron- und 5-teiligen Kelchblättern. Die 5 Staubblätter stehen frei. Der oberständige Fruchtknoten besteht aus 2 oder 3 miteinander verwachsenen Fruchtblättern und der Griffel trägt 2–3 Narben. Es werden meist 4-samige Kapselfrüchte gebildet.

Blütenformel:
* K5 [C(5) A5] G(2–3) oberständig

Zu den Windengewächsen zählt beispielsweise die Süßkartoffel, auch Batate genannt (Ipomoea batatas). Sie ist mit der Kartoffel insofern verwandt, dass beide Familien, Winden- und Nachtschattengewächse, Schwestergruppen sind und zur Ordnung der Nachtschattenartigen (Solanales) gehören. Weniger bekannt ist der Wasserspinat (Ipomoea aquatica) dessen Blätter hauptsächlich im asiatischen Raum als Gemüse verwendet werden. Einige Arten der Familie werden als Zierpflanzen kultiviert.

Zirkumnutationsbewegungen

Eine junge Winde bewegt sich zu Anfang kriechend auf dem Boden entlang und führt sog. Zirkumnutationsbewegungen aus, das sind kreisende Bewegungen der Triebspitze. Stößt sie auf eine Stütze, so legt sie sich darum, indem die Außenseite des Stängels stärker wächst als die Innenseite, die die Stütze berührt.

Gleichzeitig wächst der Stängel in die Höhe, woraus der schraubige Wuchs resultiert. Die genauen biochemischen und physiologischen Vorgänge, die dazu führen, sind bis heute nicht im Einzelnen geklärt, aber man darf behaupten, dass der Reiz, der die Stütze auf den Stängel ausübt, wahrgenommen wird, auf die gegenüberliegende Seite des Stängels geleitet wird und dort auf irgendeine Weise das Wachstum anregt.

Interessantes am Rande