Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Löwenzähne

Leontodon saxatilis, Nickender Löwenzahn, Blüte

Blüte und Hülle des Nickenden Löwenzahns


Leontodon saxatilis, Nickender Löwenzahn

Die Grundblätter des Nickenden Löwenzahns sind rauhaarig, seinen Namen bekam er aufgrund der nickenden Knospen, die man links im Bild sehen kann

 

Leontodon L.: Linné bildete den Gattungsnamen 1753 aus gr. Leon (Löwe) und gr. Odont, Stammform Odous (Zahn), womit er den botanischen Namen an die in vielen Sprachen sinngemäß „Löwenzahn" geheißene Pflanze anglich. Den Namen bekamen die Pflanzen aufgrund der schrotsägeförmigen Blätter. Linnés Leontodon taraxacum (Gewöhnlicher Löwenzahn) wurde 1780 als eigene Gattung Taraxacum von Leontodon abgetrennt, sodass sich im Deutschen für beide Gattungen der Name Löwenzahn erhielt.

Die etwa 25 Arten zählenden Löwenzähne sind ausdauernde, selten ein- oder zweijährige, Milchsaft führende, mit mehr oder weniger starren, einfachen und gegabelten Haaren bzw. Sternhaaren versehene Kräuter, manchmal mit Wurzelstock und bisweilen holzigen Stängeln, die im gemäßigten Europa, in Vorderasien bis zum Iran, sowie in Nordafrika beheimatet sind. Mit Leontodon saxatilis in alle Kontinente eingeschleppt.

Die aufrechten, aufsteigenden oder niederliegenden Stängel sind unter dem Blütenkorb manchmal verdickt, selten leicht verzweigt, oft mit 1–3 schuppenförmigen Blättern, die sich von den Hüllblättern leicht unterscheiden lassen. Die verkehrt eiförmigen oder verkehrt lanzettlichen, elliptischen oder länglichen, gezähnten, gelappten oder geteilten, mit breiten, geflügelten Stielen versehenen Blätter mit gefiederten Blattnerven und keilförmiger Basis, sind ausschließlich in einer grundständigen Rosette angeordnet.

Die gelben oder orangefarbenen, einzeln oder in Doldenrispen stehenden, vor dem Aufblühen nickenden Blütenkörbe bestehen ausschließlich aus zwittrigen Zungenblüten. Die Zungen sind 5-zähnig, die im äußeren Kreis unterseits oft grau, rötlich oder grünlich gestreift. Die Einzelblüten besitzen am Grund keine Spreublätter.

Die sich dachziegelartig überlappenden, nach innen hin an Größe zunehmenden Hüllblätter stehen in einem einzigen, meist aber in 2–3 Kreisen, die Mittelrippe ist manchmal mit starren Haaren besetzt. Die kurzen äußeren Hüllblätter sind dreieckig bis lanzettlich, die inneren sind relativ lang und linealisch-lanzettlich. Sie formen eine glockenförmige oder fast zylindrische Hülle. Der grubige Körbchenboden ist flach und kahl.

Nach Selbst- oder Insektenbetäubung bilden sich braune, spindelförmige, elliptische oder fast zylindrische, gerade oder gekrümmte, lang oder kurz geschnäbelte Nussfrüchte (Achänen) mit etwa 12 feinen Längsrippen. Manchmal sind die Randfrüchte ungeschnäbelt, die inneren mit Schnabel.

Die Spitze der Achänen ist mit einem Pappus versehen, der bei den äußeren Früchten zu Schuppen reduziert sein oder selten völlig fehlen kann. Meist aber besteht er aus einer, zwei oder mehr Reihen von 20–40 weißen, gelben, rosafarbenen oder braunen Borsten, wobei zumindest die im inneren Kreis fedrig sind. Die im äußeren Kreis sind häufig kürzer und haarförmig oder zu Schuppen reduziert.

Blütenformel:
↓ K=Pappus [C(5) A5(verklebt)] G(2) unterständig

Früher wurden die Löwenzähne der Gattung Leontodon in zwei Untergattungen aufgeteilt: L. subg. Leontodon und L. subg. Oporinia. Letztere Untergattung wurde nach molekularsystematischen Analysen aus dem Jahr 2006 in eine eigene Gattung Scorzoneroides verschoben. Weiterhin zeigten die Studien, dass Leontodon sehr nah mit Picris, Hypochaeris und Helminthotheca verwandt ist.

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande