Schuppenlöwenzähne |

Habitus des Herbst-Schuppenlöwenzahns

Die Schuppenblätter gehen bei den Schuppenlöwenzähnen unmerklich in den Hüllkelch über
Als ehemalige Untergattung Leontodon subg. Oporinia erwiesen sich die Schuppenlöwenzähne in molekularsystematischen und morphologischen Analysen als eigener Zweig mit gemeinsamer Abstammung, während die übrigen Leontodon-Arten gemeinsame Wurzeln mit Bitter- und Ferkelkräutern aufwiesen. Aufgrund dieser Ergebnisse verschob man sie in die 1721 von Sébastien Vaillant aufgestellte Gattung Scorzoneroides.
Die etwa 25 Arten zählenden Schuppenlöwenzähne sind meist ausdauernde, selten einjährige, Milchsaft führende Kräuter, oft mit mehr oder weniger starren, ungegabelten Haaren auf den Grund- und oft auch auf den Hüllblättern, manchmal mit Wurzelstock oder Wurzelknollen, die im gemäßigten Europa, in Südostasien bis zum Iran, sowie in Nordafrika beheimatet sind. Mit Scorzoneroides autumnalis in alle Kontinente eingeschleppt.
Die aufrechten, aufsteigenden oder niederliegenden Stängel sind unter dem Blütenkorb verdickt, einfach oder wenig verzweigt, oft mit zahlreichen schuppenförmigen Blättern, die unmerklich in die Hüllblätter übergehen. Die verkehrt eiförmigen oder länglichen, linear-lanzettlichen oder linearen, gezähnten, gelappten oder geteilten, mit breiten, geflügelten Stielen versehenen Blätter besitzen gefiederte Blattnerven, manchmal allerdings nur einen sichtbaren Mittelnerv. Sie sind ausschließlich in einer grundständigen Rosette angeordnet und besitzen eine an der Basis keilförmige Blattspreite.
Die gelben oder orangefarbenen, meist einzeln stehenden, vor dem Aufblühen manchmal nickenden Blütenkörbe bestehen ausschließlich aus zwittrigen Zungenblüten. Die Zungen sind 5-zähnig, die im äußeren Kreis unterseits oft grau, rötlich oder grünlich gestreift. Die Einzelblüten besitzen am Grund keine Spreublätter.
Die sich dachziegelartig überlappenden, nach innen hin an Größe zunehmenden Hüllblätter stehen in einem einzigen, meist aber in 2–3 Kreisen, die Mittelrippe ist manchmal mit starren Haaren besetzt. Die kurzen äußeren Hüllblätter sind dreieckig bis lanzettlich, die inneren sind relativ lang und linealisch-lanzettlich. Sie formen eine glockenförmige oder fast zylindrische Hülle. Der grubige Körbchenboden ist flach und manchmal leicht behaart.
Nach Selbst- oder Insektenbetäubung bilden sich braune, spindelförmige, elliptische oder fast zylindrische, gerade oder gekrümmte, lang oder kurz geschnäbelte Nussfrüchte (Achänen) mit etwa 12 feinen Längsrippen. Manchmal sind die Randfrüchte ungeschnäbelt, die inneren jedoch geschnäbelt.
Die Spitze der Achänen ist mit einem 1- bis 2-reihigen Pappus aus 10–20 weißen, gelblichen, rosafarbenen oder braunen Borsten versehen, wobei zumindest die im inneren Kreis fedrig sind. Die im äußeren Kreis sind häufig kürzer und haarförmig oder zu Schuppen reduziert.
Blütenformel: |
↓ K=Pappus [C(5) A5(verklebt)] G(2) unterständig |
Bedeutung des Artnamens
- autumnalis: lat. autumnalis = Herbst-
Interessantes am Rande
Die Scorzoneroides unterscheiden sich von Leontodon hauptsächlich durch die geringere Zahl der Pappusborsten und durch die einfache, also ungegabelte Behaarung der Blätter.