Dickblattgewächse |

Blütenstand der Großen Fetthenne
Die ca. 40 Gattungen mit insgesamt ca. 1500 Arten sind weltweit verbreitet mit Schwerpunkt in Südafrika. Es handelt sich um meist immergrüne, sukkulente (lat. suculentus = saftig) Kräuter, Sträucher oder Bäume mit unterschiedlich angeordneten, sukkulenten, meist ganzrandigen Blättern.
Die Blüten sind meist zwittrig und radiärsymmetrisch mit 3–30, aber meistens 5 freien Kelch- und 5 Kronblättern. Für die Zahl der Fruchtblätter trifft das Gleiche zu, wobei letztere nicht oder nur am Grund miteinander verwachsen sind. Die Staubblätter entsprechen der Anzahl der Kronblätter bzw. doppelt so viel. Die Blüten stehen entweder einzeln oder sind in verschieden gearteten Blütenständen vereinigt. Es werden, meist nach Insektenbestäubung, Balg- oder Sammelfrüchte gebildet.
Blütenformel meist: |
* K5 C5 A5+5 G5 oberständig |
Viele Crassulaceen bewohnen trockene und heiße Gebiete, an die sie gut angepasst sind. Die fleischigen Blätter und Stängel können sehr viel Wasser speichern, besitzen eine mehrschichtige Epidermis und sind zudem mit einer dicken Wachsschicht (Cuticula) überzogen, die die Wasserverdunstung reduziert.
Crassulacean Acid Metabolism (CAM)
Eine physiologische Anpassung stellt der Crassulaceen-Säurestoffwechsel (CAM) dar. Stark vereinfacht geschieht dabei folgendes: Die Pflanzen öffnen ihre Spaltöffnungen nur nachts, wenn es kalt ist, dadurch geht weniger Wasser durch Verdunstung verloren. Das nachts aufgenommene Kohlendioxid wird in Form von Äpfelsäure in großen Vakuolen gespeichert. Bei Tag werden die Spaltöffnungen geschlossen und das Kohlendioxid wird von der Äpfelsäure wieder abgespalten. Dadurch steht auch bei geschlossenen Spaltöffnungen genug Kohlendioxid zur Photosynthese bereit.
Der CAM kommt nicht nur bei den Dickblattgewächsen vor, sondern auch bei der Aloe, der Ananas, bei Kakteen und in vielen weiteren Pflanzenfamilien z. B. bei den Hundsgiftgewächsen, Korbblütlern, Liliengewächsen, Orchideen (z. B. Vanille) oder den Wolfsmilchgewächsen. Die meisten Pflanzen sind jedoch nicht in der Lage Kohlendioxid zu speichern, sie müssen am Tag ihre Spaltöffnungen offen halten, um Photosynthese betreiben zu können.
Interessantes am Rande
Kalanchoe bossfeldiana ist unter dem Namen „Flammendes Käthchen" bekannt. Seinen Namen verdankt es der zahlreichen roten Blüten. Heute sind jedoch auch Zuchtformen mit anderen Blütenfarben erhältlich.
Kalanchoe pinnata, die Goethe-Pflanze, besitzt an ihren Blatträndern Brutknospen, die sich bewurzeln und aus denen neue Pflanzen hervorgehen können. Goethe war fasziniert von dieser Beobachtung und schrieb sogar ein Gedicht darüber.
Sempervivum tectorum, die Dach-Hauswurz, wurde früher auf Dächern angepflanzt, wo sie vor Blitzeinschlag und Feuer schützen sollte.